Wie finde ich heraus, was meine Berufung ist?

Diese Frage habe ich mir auch vor einigen Jahren gestellt. Ich war in einer Situation, in der ich dazu angehalten war, in den nächsten Monaten auf eigenen Füßen zu stehen. Mehr oder weniger freiwillig aus der Komfortzone gesprungen, war mir klar, dass ich jetzt mein Leben selbst in die Hand nehmen musste, um so zu leben, wie ich es mir vorstellte.

 

Da waren Kinder und da waren ein paar Tiere, für die ich Verantwortung hatte. Da war aber auch ich, die genau wusste, dass ein Job als Angestellte für sie nicht in Frage kam. Eine Frau die spürte, dass da etwas in ihr war, was gelebt werden wollte. Nur was und was tun?

 

Und weil es das Leben immer gut mit uns meint, auch wenn wir anderer Meinung sind, spielte es mir die richtigen Bücher in die Hände, ließ mich Speaker-Seiten auf YouTube anklicken und brachte mich genau zu meinem Thema: Finde deine Berufung. Ich meldete mich für einen Kurs an und arbeitete mich durch die vielen Seiten Papier. Ich erforschte mich nach vorne, zurück, in mich hinein und mein Umfeld. Ich durchforstete mein Bücherregal und überdachte meine Lieblingsfilme.

Ich suchte den roten Faden in meinem Leben und war fest der Meinung, dass ich auf dem leeren Blatt am Ende des Kurses ganz genau meinen neuen Beruf lesen würde.

Wie du dir jetzt wahrscheinlich denken kannst, war dem nicht so. Ich war mit dem Kurs durch und wusste…. Nichts.

Was hatte ich geglaubt? Dass da zu guter Letzt steht: Du bist Bäckerin oder Du bist die perfekte Lehrerin oder…. Ach, was weiß ich.

Ich dachte damals wirklich, ich wüsste nichts, doch dabei wusste ich sehr viel, denn der rote Faden, den ich glaubte nicht gefunden zu haben, war  da und bei genauerem und intensivem Hinfühlen und Hinschauen, zeigte er mir den Weg, auf dem ich die ganze Zeit schon herumeierte.

 

Er zeigte mir meine Gründe, warum ich das alles überhaupt angefangen hatte.

Er zeigte mir den Sinn und was mich mein ganzes Leben schon begleitete.

Mir wurde klar,  was  mir schon immer leicht viel und was ich so gar nicht konnte und wollte.

Er lernte mir, auch das zu akzeptieren und zu delegieren.

Er zeigte mir, was ich immer tat um Menschen  zu begeistern und zu motivieren.

Er ließ mich bei anderen nachfragen, wie sie mich sehen und überraschte mich, was andere an mir als Stärke sahen, obwohl es für mich nichts Besonderes war.

Durch ihn lernte ich mutig zu sein und für mein Ding zu gehen.

Durch ihn entwickelte ich die Eigenschaft Disziplin immer mehr und mehr, war bereit zu lernen, weiterzugehen und jedes Scheitern als Chance zu sehen.

 

Das was ich suchte war die ganze Zeit da.

 

So wie es mir ging, geht es vielen von uns. Wir glauben doch im ernst von irgendjemanden genau auf den Punkt gebracht zu werden oder eingeflüstert zu bekommen, was uns ruft. Doch unsere Berufung zu finden ist ein Entwicklungsprozess.

 

Zu allererst gilt es, der leisen Stimme unseres Herzens zu lauschen. Das könnte sich schon etwas schwierig gestalten, denn viele haben da eine dicke Mauer drum herum und meinen nichts mehr spüren zu können (wollen ;)). Doch unser Körper gibt uns immer Signale um uns klar zu machen, was uns gut tut und was nicht. Um es wahrzunehmen, dürfen wir uns wieder selbst wahrnehmen und unsere  Gedanken und Gefühle bewusst beobachten und fühlen.

Was macht was mit mir?

Tut mir das gut oder nicht?

Will ich das oder will ich das nicht?

 

Totale Klarheit und Ehrlichkeit mit uns selbst!

Auch das ist für viele eine Herausforderung, doch ohne dem Ja zu dir, wirst du deinen roten Faden nicht finden. Du kommst einfach nicht an dir vorbei und das ist auch gut so. Denn nur so kannst du authentisch dein Ding machen.

Dein Zugang zu dir selbst gibt dir den Zugang zu dem was du wirklich wirklich willst. Kein Kurs, kein Coach kann dir sagen, was deine Berufung ist, sondern dich nur zu dir selbst führen, dir den roten Faden leichter erkennbar machen, dir Mut machen für dich 100 %ig  alles zu geben, jedes Scheitern als Chance zu erkennen und dich nicht davon abbringen lassen.

Deine Berufung ist IMMER da. JEDER fühlt und weiß, was ihn ruft. Hör und spür doch einfach mal hin und sei endlich ehrlich mit dir selbst. Klar, der Weg dahin ist nicht immer leicht, doch zu guter Letzt allemal wert.

 

Trau dich! Go for it!

 

 

Alles Liebe,

 

Petra 

 

Im nächsten BLOG geht es um die vielen Ausreden, die uns als so wahr erscheinen. ;)